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Verbände sollten über frühere Winterpause nachdenken

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In Berlin werden gerade neue Corona-Maßnahmen beschlossen. Der FVN und der FLVW sollten jedoch jetzt schon über eine vorgezogene Winterpause nachdenken. Ein Kommentar.

Die seit März 2020 anhaltende Corona-Krise stellt auch den Amateurfußball vor immer neuen Herausforderungen. Vor allem die ehrenamtlichen Vereinsfunktionäre und Trainer bekommen es mit immer neuen Aufgaben zu tun, denn die Hygienekonzepte der verschiedenen Amateurklubs waren immer wieder unterschiedlich.

Hier durfte nicht geduscht werden, woanders wurden Sitzplätze und Duschen gesperrt, wieder woanders durfte nur eine gewisse Anzahl an Leuten die Kabine betreten. Immerhin wurde es zuletzt etwas einfacher: Um geimpfte oder genesene Spieler brauchte man sich nicht mehr kümmern. Die Nicht-Geimpften wurden kurz auf ihre Tests überprüft - fertig. Spätestens wenn, wie von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst angekündigt, wirklich flächendeckend 2G im Amateurfußball eingeführt wird, sollten die Landesverbände über eine vorzeitige Winterpause nachdenken.

Je tiefer die Klasse ist, desto weniger Personen kümmern sich um eine Mannschaft. Bei manchen Teams gibt es dann nur noch den Trainer, der sich dann alleine auch um die Kontrolle der 2G-Regel kümmern muss. Vielleicht sogar während des Spiels, wenn Zuschauer kommen. Was für höherklassige Teams nicht nach einem Thema klingt, wird viele Ehrenamtler in unteren Klassen überfordern.

Hinzu kommt die mögliche Wettbewerbsverzerrung.

Szenario A: Zwei Mannschaften kämpfen um den Aufstieg. Eine Mannschaft muss von nun an auf die besten beiden Torjäger verzichten, weil sie nicht geimpft sind und somit nicht mehr spielen dürfen.

Szenario B: Ein Team mit kleinem Kader hat ein paar Verletzte und Kranke zu beklagen, und dann fallen auch noch mehrere Spieler aus, weil sie nicht geimpft sind. Vielleicht kann sie nicht mehr antreten, vielleicht wird sie nach dem dritten Nicht-Antritt gesperrt. Diese Szenarien sind nun klare Gedankenspiele und Sorgen von vielen Amateurtrainern und -spielern, zumal die gestrichenen Ergebnisse dieser Mannschaften auch Einfluss auf den Wettbewerb an der Spitze nehmen könnten (Torverhältnis, Punktabzüge).

Aber letztendlich gibt es noch ein viel entscheidenderes Argument für eine vorzeitige Winterpause, unabhängig von irgendwelchen G-Vorgaben: das Weihnachtsfest. Wir haben alle in den vergangenen gut anderthalb Jahren gelernt, dass es Wichtigeres gibt als den Amateurfußball. In einer Fußballmannschaft kommen 15 bis 25 Leute, vielleicht sogar noch mehr, aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen zusammen. Bei der aktuellen Infektionslage wird es immer wahrscheinlicher, dass Infizierte in den Kabinen sitzen und ihre Mitspieler anstecken könnten.

Will man wirklich für ein Hobby riskieren, Weihnachten nicht mit der Familie, sondern infiziert in der Quarantäne zu verbringen?

Bis Weihnachten sind noch vier, respektive fünf Spieltage. Mindestens die letzten beiden Spieltage in 2021 sollten ins kommende Jahr verlegt werden. Das sollte doch für jeden Klub als Wochenspieltag zu verkraften sein. Vor allem hätten dann auch noch die Unentschlossenen Zeit zu reagieren. Denn die Rückrunden starten im Februar, bis eine vollständige Immunisierung erreicht ist, dauert es etwa acht Wochen.

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